Kalimba-Tabs
Zahlen- und Buchstaben- Tabs
Als "Tabs" bezeichnet man in der Musiksprache die
Darstellung von Musik anhand von
Zahlen
oder Grafiken. Symbole der Notenschrift kommen in Tabs entweder gar nicht oder nur am Rande vor.
Für Kalimba-Tabs werden die Tonhöhen der Notenschrift entweder durch Zahlen ersetzt, die den Tonstufen der eingestimmten Tonleiter entsprechen, oder durch die Buchstaben A-G, die den Bezeichnungen der Tonhöhen in der Notenschrift entsprechen. Da bei 17er Kalimbas jeder Ton in verschiedenen Oktaven 2- oder 3 mal vorkommt, wird die Oktave, in der sich der gewünschte Ton befindet, ggf. durch ein Zusatzzeichen angegeben: Alle Töne der untersten Oktave haben kein Zusatzzeichen. Die Töne der zweiten Oktave werden mit einem Zusatzpunkt, die Töne der dritten Oktave mit zwei Zusatzpunkten versehen.
Erklingen mehrere Töne gleichzeitig, z.B. beim Spielen eines Akkordes, werden die Tab-Zeichen dicht nebeneinander geschrieben und ggf. mit einer Klammer versehen.
Trotz dieser Nachteile gibt es unter den Kalimbaspielern eine große Community, die auf Tabs schwört. Der wichtigste Grund dafür wird darin liegen, dass Tabs in vielen Kalimbaforen kostenlos verfügbar sind - und zwar nicht nur Tabs gemeinfreier Evergreens und klassischer Stücke, sondern auch Tabs aktueller, urheberrechtlich geschützter Musik, z.B. Popsongs und Filmmusiken. Die Adressen dieser Seiten werden aus rechtlichen Gründen hier nicht genannt, aber jeder, der sie aufrufen will, kann einfach den Suchbegriff "Kalimba Tabs" bei Google eingeben und kreativ damit herumspielen.
KTabS
KTabS (=
KalimbaTablature
Software) ist ein
Computerprogramm zur
Darstellung von
Kalimbamusik in Form von stillen oder animierten
Grafiken. Es wurde von
Randy und
Sharon Eaton entwickelt und vom Kalimba-Pionier
Mark Holdaway (Kalimbamagic.com)
erstmalig im großen Stil verwendet.
Die Idee hinter dem Programm ist ziemlich genial und gewährleistet dem Anwender große Flexibilität. So ist es möglich, sowohl die Anzahl der Spielebenen als auch die Anzahl der Töne frei zu wählen. Mit KTabS erstellte Tabulaturen können entweder als Bilddatei gespeichert werden oder als Video, in dem die Grafik animiert und mit einem Soundplayer verbunden wird. So kann man das Stück hören und jeden Ton lokalisieren, sobald dieser erklingt. Die Grundlage der KTabS-Grafik ist eine stilisierte Darstellung der Kalimbazungen aus der Sicht des Spielers, bei der die Zungen nach oben verlängert sind. Jede zweite Zunge ist zur besseren Orientierung eingefärbt. Die Leserichtung ist von unten nach oben.
Ein bedeutender Nachteil von KTabS-Grafiken ist ihre niedrige Informationsdichte. Eine 16-taktige Melodie für die 17er-Kalimba, die durchweg in 16tel Noten verläuft, passt in herkömmlicher Notenschrift zusammen mit Tabulaturzahlen und Liedtext gemütlich auf eine A4-Seite. Für eine KTabS-Darstellung benötigt man 3-4 Seiten.
Aus diesem Grund sind die meisten KTabS-Darstellungen Videos animierter Grafiken. Die Kalimba-Grafik wird dabei abwärts in Bewegung gesetzt und am unteren Ende mit einen feststehenden Querbalken versehen. In anderen Videos läuft ein Cursor an der stehenden Grafik aufwärts. Trifft ein Tonpunkt den Querbalken oder Cursor, ertönt der gewünschte Ton. Die Animation erinnert stark an Lochkarten-Systeme für mechanische Leierkästen oder Spieluhren und ist genau genommen nichts anderes als ein virtuelles Abbild dieser Systeme.
Wer selbst KTabS-Grafiken erstellen will, hat die Möglichkeit, sich das Original-Programm als abgespeckte Freeware- oder als Vollversion (Kaufpreis 30.- $) herunterzuladen. Die Software lässt sich nur auf Windows 10 und im Kompatibilitätsmodus betreiben. Außerdem gibt es zahlreiche Webseiten, auf denen man KTabS kostenfrei erstellen kann.
KTabS- Grafiken werden meist als Video veröffentlicht. Man findet sie auf Youtube und auf den einschlägig bekannten Portalen für herkömmliche Kalimba-Tabs (siehe Kapitel "Tabs").